
E M I L F I L L A
Emil Filla ist am 4. April 1882 in Chropyne, Mähren geboren und am 7. Oktober 1953 in Prag gestorben.Er war ein bedeutender tschechischer Maler, Grafiker und Bildhauer und gehört zu den wichtigsten Vertretern des tschechischen Kubismus. Von 1903 studierte Filla an der Akademie der Bildenden Künste in Prag bei Franz Thiele und Vlaho Bukovac. 1904 gewann der den ersten Kunstpreis. Fillas Malerkarriere begann 1905. In diesem Jahr bestaunte er die Ausstellung von Edvard Munch und gründete mit weiteren jungen Künstlern die Künstlergruppe Osma (Die Acht). Unter dem Einfluss von Munch ging sein Kunststil langsam vom Impressionismus zum Expressionismus über. Aus dieser Zeit entstand das berühmte Werk "Der Leser von Dostojewski" (1907). Danach reiste er durch Europa (Deutschland, Holland, Frankreich und Italien), um dort Werke von den alten Meistern zu studieren. In Italien war er besonders von Arbeiten von Giotto fasziniert. Um 1910 machte sich Filla in Paris mit Bildern von Braque, Gris und Picasso bekannt. Braque und Picasso lernte Filla durch den tschechischen Kunsthistoriker Vincenc Kramar persünlich kennen und der Kubismus wurde für ihn zur Grundlage seines weiteren Schaffens.
Ab 1911 hielt sich Filla regelmässig in Paris auf und besuchte u.a. Picasso, Braque und Cezanne. In Venedig setzte sich Filla mit Tintoretto, El Greco und anderen Malern aus der Barockperiode auseinander. Am 27. März 1913 heiratete Filla Hana Krejcova, die Tochter des Philosophen und Psychologen Frantisek Krejci. Später befreundete er sich mit dem tschechischen Bildhauer Otto Gutfreund. 1914 floh Filla wegen des ersten Weltkriegs ins Exil nach Holland. Während die französische Avantgarde sich langsam vom Kubismus entfernte, blieb Filla diesem treu. Er übernahm von den Gemälden der alten Holländer Bildideen die er in seine kubistischen Werke integrierte. Als der erste Weltkrieg 1918 endete, kam Filla nach Prag und wurde wieder dort künstlerisch tütig. 1921 schuf er das kubistische Schlusswerk "Frau mit Teppich". Im gleichen Jahr nahm er an der Ausstellung in der Walden Galerie in Berlin, sowie an der Ausstellung der "Freie Sezession" teil. Bei der Ausstellung der "Freien Sezession" waren u.a. auch Picasso, Chagall, Braque, Oskar Kokoschka, Paul Klee vertreten. Am 29. August 1937 redete Filla in der antifaschistischen Versammlung und wurde am 1. September 1939 verhaftet und bis 1945 im KZ Dachau und KZ Buchenwald interniert. Nachdem er am 21. Mai 1945 von Buchenwald nach Prag zurückkam, wurde er zum Professor an der Prager Kunstgewerbeschule ernannt. 1947 malte Filla ein monumentales Werk "Die Befreiung von Buchenwald". In den letzten Lebensjahren widmete er sich der Landschaftsmalerei. Viele seiner Werke befinden sich in der Tschechischen Nationalgalerie und in Museen und bedeutenden Sammlungen auf der ganzen Welt.
Originalwerke:
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